Soroptimistische Nachlese zum Gedenkjahr 2019
Welch Glück, wenn eine Musikwissenschaftlerin Clubmitglied ist! Annegret Huber, Professorin an der mdw_Universität für Musik und darstellende Kunst Wien hat für unsere Benefizveranstaltung am 18. Februar 2020 einen außergewöhnlichen Abend – Konzert plus Lesung – konzipiert, organisiert und gestaltet. Gezeigt wurden wesentliche Stationen im Leben der berühmtesten Pianistin des 19. Jahrhunderts, Clara Wieck: Unter diesem Namen begann sie ihre Karriere.
Clara musste sich ihrem gestrengen Vater und Klavierlehrer unterordnen, und als sie dessen Schüler Robert Schumann kennen- und lieben lernte, geschah dies gegen den Willen des Vaters. Als Netzwerkerin waren ihr damals schon die soroptimistischen Ideale ein Anliegen: Advocacy, awareness und action. Für das Programm wählte Annegret Werke von Komponistinnen aus, die diesen Idealen entsprachen. Wir hörten und sahen Studierende der mdw, junge Frauen und einen Mann am Klavier, die mit Begeisterung die anspruchsvolle Aufführung bravourös meisterten. Ein paar witzige Rollen ließ sich Annegret einfallen, etwa den „Vater“ und den „Postillon“. Die Schauspielerin Dinah Pannos gab überzeugend die Clara und vermittelte einen guten Einblick in den Charakter der Künstlerin und 8-fachen Mutter. Universitätsprofessorin Rannveig Braga-Postl, eine ausgewiesene Clara Schumann-Kennerin, hatte die künstlerische Leitung übernommen und unentgeltlich mit den Studierenden den Ablauf erarbeitet. Die vom soroptimistischen Geist getragene Aufführung kann auf Wunsch von Clubs gerne auch an anderen Orten aufgeführt werden. Der Reinerlös der Benefizveranstaltung in der Wiener Klavierfabrik wird an den Club Kisumu in Kenya gehen. Wir haben uns sehr gefreut, dass auch Unionspräsidentin Marcella mit ihrer Tochter Chiara im Publikum war. Das letzte Stück, die Vertonung des Gedichtes „Die gute Nacht, die ich dir sage“ sangen alle Mitwirkenden gemeinsam, begleitet von Annegret am Klavier. Schöner hätte der Abend nicht zu Ende gehen können.
Inge Winder